Das Sozialverhalten der Katze
Halb Tiger halb Löwe, so könnte man das Sozialverhalten von Katzen beschreiben.
Auf der Jagd ähneln Hauskatzen eher dem Tiger als Einzelgänger. Das Jagdverhalten hängt vom Beuteschema ab. Katzen jagen Kleintiere und sind zur Überwältigung der Beute nicht auf die Hilfe anderer Katzen angewiesen. Die Beutetiere sind auch viel zu klein, um Sie in einem Rudel aufzuteilen.
Außerhalb der Jagd sind Katzen eher dem Löwen ähnlich. Sind genügend Ressourcen vorhanden, leben Katzen vornehmlich in weiblichen Gruppen zusammen in die manchmal ein oder sogar zwei Kater integriert sind.
Da jede Katze aber auch alleine dauerhaft überlebensfähig ist, ist das Leben einer Katze in der Gruppe als fakultativ (möglich, aber nicht zwingend) zu bezeichnen.
Oft lässt sich eine Katzengruppe auf ein ursprüngliches Muttertier zurückführen. Meist bleiben die weiblichen Nachkommen in diesem Revier und vergrößern damit die Gruppe. Die Katzen unterstützen sich bei der Aufzucht der Jungen und verteidigen gemeinsam das Revier.
Die Rangfolge in einer Gruppe aus weiblichen Tieren ist nicht nur von der individuellen Stärke sondern auch stark von der sozialen Kompetenz abhängig. Sie kann sich auch sehr schnell und unauffällig je nach Situation ändern. Eine Katze mit Jungen hat z.B. einen höheren Rang als eine Katze ohne Junge. Die erfahrenen Katzen mit vielen Würfe und damit vielen Töchtern in der Gruppe halten meist die oberen Ränge.
Kater können wie oben beschreiben in einer Gruppe von Katzen integriert sein, neigen aber eher dazu in einem sehr großen Revier herum zu streunen. Bei ihnen ist die Rangfolge auch vielmehr auf die individuelle Stärke und der Erfahrung im Kampf ausgelegt.
Wie groß der Unterschied bei der Bestimmung der Rangfolge zwischen Katze und Kater ist, lässt sich sehr gut am Spiel von Jungtieren ablesen. Während sich weibliche Kitten viel mehr den Jagdspielen mit kleinen Gegenständen widmen, balgen die kleinen Kater viel lieber mit einander und bereiten sich somit spielerisch auf die kommenden Rangkämpfe vor.
Bei der Beschreibung des Sozialverhaltens darf man bei Katzen aber nie das Individuum außeracht lassen. Auch wenn sich die große Masse an Katzen wie oben beschrieben verhält, geht die Spanne an sozialem Verhalten vom total unverträglichen Einzelgänger bis hin zur geselligen Gruppenkatze.